Kultur pur auf Schloss Hohenburg
Von 24. bis 25. Juli 2018 war den Schlosswepsn der Realschule und des Gymnasiums ein Programm der besonderen Art geboten. Zum Ausklang des Schuljahres fanden die für alle zwei Jahre angesetzten Kulturtage statt. In diesem Rahmen konnten die Schülerinnen aus einer großen Bandbreite an Workshops auswählen, die sämtliche Interessens- bzw. Fachbereiche abdeckten. Somit war für eine jede etwas dabei.
Für die Kreativen unter den Mädchen stand beispielsweise „Dot Painting“ – darunter versteht man das Gestalten mit Punkten – oder ein Workshop für Kinderschminken auf dem Programm. Zudem hatten die Schülerinnen in einer Kreativwerkstatt die Gelegenheit, auf einer Leinwand mit Acrylfarben, Stoffen sowie Knöpfen usw. ein Inchie-Bild zu gestalten und ein „Mensch ärgere dich nicht“-Spiel mit Figuren aus Holz zu erstellen. Als Vorübung dazu wurden zunächst Passepartoutkarten mit lustigen Motiven bedruckt. In zwei weiteren Workshops war es möglich, das Filzhandwerk zu erlernen oder nach dem Prinzip „Al Wei Wei`81“ künstlerisch tätig zu sein.Beim Mountainbiken, Inlineskaten, Line Dance, Einradfahren oder einem Selbstverteidigungskurs konnten sich hingegen die sportlichen Aktiven verausgaben. Weiterhin brachte eine Lehrkraft einer Gruppe von Interessierten bei, wie man richtig krault.EineExkursion führtedie Mädchen bis nach München ins „Sea Life“, um mit den dort gemachten Fotos anschließend Terrassenleuchten zu basteln. Das Schloss Nymphenburg war das Ziel eines Ausfluges für alle achten Klassen, worüber am Folgetag eine Ausstellung erstellt wurde. Darüber hinaus zeigten sich einige Schülerinnen besonders der bayerischen Kultur verbunden, indem sie bayerisch tanzten, bayerische Kartenspiele sowie das Schafkopfen erlernten. Ebenso wurde ein einheimischer Biobauer besucht oder die Möglichkeit geboten, unter fachlicher Aufsicht auf einem Shetty Pony zu reiten.
Mit biologischen und chemischen Experimenten, mathematischen Spielen oder einem Kurs, bei dem Solar-Rennautos gebaut wurden, waren die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) vertreten.Wie man richtig reagiert, wenn es darum geht, in Notsituationen zu helfen oder Leben zu retten, wurde den Schülerinnen im Rahmen eines Erste Hilfe Kurses nähergebracht. Am Ende erhielten die Teilnehmerinnen eine Bescheinigung, welche bei der Fahrschule für den Führerschein vorgelegt werden konnte.Auch die Themen Umwelt und Natur standen bei manchen Workshops im Vordergrund. So arbeiteten einige Schülerinnen unter dem Motto „Upcycling“, wobei Abfallprodukte oder andere nutzlose Stoffe in neuwertige Produkte umgewandelt wurden. Andere wiederum erprobten ihre Fähigkeiten als Imkerinnen, indem sie Honig schleuderten. In einem weiteren Kurs stellten sie selbst Naturkosmetik her.
Für diejenigen, die strategische Gesellschaftsspiele mögen, wurde ein Schachkurs angeboten und beim Bogenschießen konnten die Mädchen ihre Treffsicherheit unter Beweis stellen.An Fotografie Interessierte setzten Schloss Hohenburg selbst sowie seine Umgebung in Szene. Zudem sammelten Schülerinnen in einem weiteren Fotografieworkshop Fotos für fünf verschiedene Designs der Edition der „Guten Schokolade“, die mittlerweile erfolgreich in lokalen Rewe- und Edeka-Supermärkten verkauft wird. Gedanklich begaben sich einige Schülerinnen in einem Afrika-Workshop auf eine weite Reise. Hierfür wurden eigens afrikanische Frauen als Expertinnen eingeladen, um zusammen mit den Schülerinnen typische Gepflogenheiten aus ihrem Kulturraum wie beispielsweise eine Kaffeezeremonie oder das Flechten von Zöpfen etc. auszuprobieren. Für einige hieß es auch„zurück in die Vergangenheit“ zu den alten Griechen. Ziel des Kurses war, sich mit Schrift, Sprache und Kultur des antiken Griechenlands auseinanderzusetzen.
Viele Abenteuerlustige entschieden sich für Geocaching, einer GPS-Schnitzeljagd. Hierbei wurde mithilfe von GPS-Geräten und vorgegebenen Koordinaten nach einem Schatzversteck gesucht. Eifrig waren die Schülerinnen hierfür unterwegs. Am zweiten Tag bestand die Aufgabe darin, selbst Verstecke, sogenannte Geocaches, anzulegen.Für die Planung und Koordination ergeht ein besonderer Dank an die beiden Lehrkräfte Maika Kottmair-Marzahn und Dr. Edith Oberhofer.Sie haben mit ihrer Arbeit maßgeblich zum Gelingen dieser beiden Tage beigetragen.
Unsere Schlosswepsn sind keinesfalls „Kulturbanausen“, sondern zeigten großes Interesse für die verschiedenen Aktivitäten, die an beiden Tagen geboten waren. So manch eine Schülerin wollte sogar noch freiwillig länger in der Schule bleiben, und das so kurz vor den bevorstehenden Sommerferien! Das spricht dafür, dass die Hohenburger Schulfamilie die Aktion in zwei Jahren auf jeden Fall wieder auf die Beine stellen sollte.
Stefanie Ziegler